Making of – die erste

Was war zuerst da? Die Idee oder das Herantragen an mich, dass da im Februar eine Ausstellungsfläche für mich bereit steht. ich weiß es nicht mehr. Es ist auch egal.

Fakt ist, dass sie da ist und ich sie füllen möchte – mit Fotos.

Die Idee kam durch einen Film zu mir und stand dann so plakativ im Raum, dass ich nicht wegschauen konnte, selbst, wenn ich weiß, was hinschauen bedeutet. Von der Idee bis zum Bild ist es ein Stück Weg. Von der Idee zu einer Bilderserie ein noch viel längerer. Ich nehme Euch mit auf diesem Prozess, der sich noch fremd anfühlt, zu große Schuhe irgendwie. Doch hat diese Idee Potential und ich möchte sie ausfüllen mit den Fotos, die in meinem Kopf längst fertig sind.

Was wäre wenn? Was wäre, wenn ich statt ein schlechtes Abi zu machen, einen handwerklichen Beruf gelernt hätte. Oder Kunst studiert? Oder Verkäuferin geworden wäre? Was wäre, wenn ich den ersten Mann nicht geheiratet hätte oder den zweiten? Ich hab Entscheidungen getroffen, die sich durch mein Leben ziehen, das Hier und Jetzt bestimmen.

Es gibt eine Theorie, nach der für jede Entscheidung, die wir treffen, die Alternative in einem Paralleluniversum spielt. Ich also durchaus Primaballerina, Malerin, Tierärztin oder ledig bin, allerdings irgendwo da draußen. Und jede Entscheidung, auch der Alternativleben, macht ein neues Universum auf und bildet einen neuen Lebensstrang. Sie verzweigen sich ins Unendliche, bilden einen Baum aus guten und schlechten Entscheidungen und eine Legion an von mir ungelebten Leben.

„2 hoch x“ ist demnach auch der Arbeitstitel des Projektes. „2 hoch x“ geht gegen unendlich und so ist es auch.

Die Idee ist mein Gerüst, der Sohn macht das Model, der Rest wird bunt, denn entgegen meinen üblichen Schwarzweißfotos schreit das Projekt nach Farbe.

Was wir bisher gemacht haben? Ideen gesammelt, denn ohne Ideen von alternativen Leben, kann man diese nicht darstellen. Ich habe Farben im Kopf und Posen und stelle fest, dass diese Art der Arbeit sehr nahe bei mir ist, dass ich genau so bin und arbeiten möchte, dass ich verschmelze mit den zukünftigen Bildern, sie spüre, höre, tanze.

Das ist seltsam, neu und zutiefst zufriedenstellend. Doch auf die Träume, die Ideen und die Bilder folgt Arbeit. Diese Arbeit, dieser Prozess steht nun auf meiner Agenda und wird mich die nächsten 8 bis 12 Wochen begleiten. Und ich werde berichten, hier. Vielleicht mal ein Bild zeigen, was es nicht in die Ausstellung geschafft hat. Oder ein Making of Foto. Jetzt ist es etwas, das in mir gärt und brodelt, auf das ich mich freue und mich auch sehr ängstlich macht, denn ich möchte die Kopfbilder auf die Leinwand bekommen und weiß nur zu gut, dass das schwierig wird.

Drückt mir die Daumen, es bleibt spannend.

11 Gedanken zu “Making of – die erste

  1. „Es gibt eine Theorie, nach der für jede Entscheidung, die wir treffen, die Alternative in einem Paralleluniversum spielt.“
    Das ist eine spannende Theorie, darüber habe ich auch schon viel sinniert. 🤔 Wer weiß, wer weiß … 😊
    Jedenfalls drücke ich dir ganz fest die Daumen, dass alles so wird, wie du es dir vorstellst und wünschst. 👍

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